Cyclocross – Radsport mit wachsender Fangemeinde

Cyclocross – Radsport mit wachsender Fangemeinde

Alles, was mit Radsport zu tun hat läuft in der Öffentlichkeit relativ weit unterm Radar. Lediglich die Tour de France wird im Fernsehen übertragen. Die meisten anderen Biker Ereignisse finden leider keinen Anklang in den großen Medien. Doch wie so oft, gibt es Nischensportarten, die von vielen ausgeübt werden und deren Fangemeinde treu ergeben ist, auch ohne Fernsehen.  Dazu gehört zum Beispiel Tischtennis. Kaum einer spielt im Verein, aber in den Parks sind die Platten bei gutem Wetter immer voll. So ähnlich liegt die Sache nun bei Cyclocross. Auch hier häufen sich in Foren und Social Media Gruppen die Mitgliederzahlen. Was hat es mit diesem Sport auf sich? Wieso wurde er in letzter Zeit so beliebt?

Was ist Cyclocross?

Beim Cyclocross handelt es sich um eine Unterkategorie des Radsports. Der deutsche Name wurde traditionell mit Querfeldeinrennen oder Radcross übersetzt. Kennzeichnend für die Disziplin ist, dass nicht auf Straßen gefahren wird, sondern auf unbefestigten Strecken in der Natur. Dies erfolgt hauptsächlich im Herbst und Winter, weil dort der Boden matschig ist – was für Cyclocross Teil des Konzepts ist. Im Gegensatz zum Mountainbike Sport, wird mit modifizierten Rennrädern gefahren. Der klassische, gebogene Lenker findet sich auch hier. Im Video ist ein Beispiel für Cyclocross im Kottenforst zu sehen:

Querfeldeinrennen gibt es schon fast so lange, wie es Radsport gibt. Schon immer gab es Tourniere und Wettrennen mit internationaler Teilnehmerschaft. Doch in den letzten Jahren ist die Disziplin beliebter geworden. Wie kam es dazu?

Warum wird Cyclocross immer populärer?

Sicherlich ist es kein Zufall. Gerade in den letzten 2 Jahren ist die Beliebtheit massiv angestiegen. Genau in der Zeit, wo Corona sein Unwesen trieb. Man kann davon ausgehen, dass das Virus seinen Beitrag geleistet hat. Offenbar waren viele unserer Mitbürger auf der Suche nach einem Sport, der Spaß macht, der sie sportlich beansprucht und ganz wichtig: der sich im Freien ausüben lässt. Nachdem Sportvereine und Fitnessstudios lange Zeit zu machen mussten, waren eben Alternativen notwendig. Und da ist Cyclocross ideal. Es ist Fitnesstraining vom feinsten. Die permanente Beschleunigung und das regelmäßige Abbremsen erfordern und fördern eine solide Kondition. So kam es also, dass sich immer mehr Menschen interessierten und mitmachten. Das hatte Folgen.

Fernsehen ist heute nicht mehr die einzige Quelle, in der man sich eine Öffentlichkeit verschafft. Cyclocross konnte sich mit Hilfe der sozialen Medien seinen eigenen Weg in die Herzen der Fans bahnen. Wenn zum Beispiel ein Rennen stattfindet, dann wäre das üblicherweise untergegangen. Doch nicht heute. Auf Instagram, YouTube und Facebook finden sich Übertragungen en Masse. Die Fans haben die Inhalte mit Hilfe ihrer Telefone erstellt. Somit kann sich nun jeder im Nachhinein den Wettbewerb ansehen. Manche Influencer haben sogar live übertragen.

Die Zeiten haben sich also geändert. Immer mehr Nischensportarten gelangen über Umwege ins Bewusstsein der Öffentlichkeit. Sie nutzen dafür Kanäle, die außerhalb der klassischen Medien liegen. Für Cyclocross ist diese Entwicklung äußerst erfreulich. Ist es doch ein ungeheuer spannender Sport, der sowohl für Zuschauer als auch für Sportler jede Menge zu bieten hat.